Das LWL-Landeshaus in Münster

FDP-FW-Fraktionsvorsitzender Stephen Paul

Münster/Westfalen. Das sechzigjährige Bestehen der Landschaftsverbände in diesem Jahr ist Anlass, auch die Geschichte des LWL-Landeshauses einmal näher zu beleuchten:

Eine V-förmige Anlage vieler schlichter Baukuben in Sandstein und Backstein, so präsentiert sich das Landeshaus Westfalen-Lippe an seinem Standort mitten in Münster aus der Vogelperspektive. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die regionale Selbstverwaltung Westfalens hier zwischen Warendorfer Straße, Karlstraße und Fürstenbergstraße angesiedelt. Den Beschluss, an dieser Stelle zu bauen, fasste der Provinziallandtag im Februar 1896. Die ursprünglichen Räumlichkeiten im Ständehaus am Dom erwiesen sich zunehmend als unzureichend.

1898 begannen die Bauarbeiten und 1901 wurde das Gebäude, das dem Stil der Neurenaissance entsprach, in Betrieb genommen. Es diente als Tagungsort und als Sitz der Geschäftsräume des Provinzialverbandes, dem Vorgänger des LWL. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Landeshaus durch Luftangriffe auf Münster massiv beschädigt. Ende Oktober 1944 mussten Dienststellen der Provinzialverwaltung nach Büren verlegt werden.

Nach Kriegsende zog die Verwaltung im Juli 1945 zurück nach Münster. Als provisorische Ausweichunterkünfte dienten beispielsweise die ehemalige Rüstungsinspektion am heutigen Schlossplatz oder der erhaltene Teil der Provinzialheilanstalt Münster.

„Wille zum Fortbestand der kommunalen Selbstverwaltung in Westfalen“

Die Planungen für den Wiederaufbau des Landeshauses begannen 1948 durch den Architekten Prof. Werner March, der unter anderem auch das Olympiastadion in Berlin entworfen hatte. Das Landeshaus wurde nicht nur für die Unterbringung der Verwaltung instandgesetzt, das Gebäude sollte auch ein Zeichen für den „Willen zum Fortbestand der kommunalen Selbstverwaltung in Westfalen“ sein. 1950 wurde aufgrund der Bedeutung und des Umfangs der Arbeiten ein „Bauausschuss für den Wiederaufbau des Landeshauses“ gebildet, der in seiner ersten Sitzung am 4. August 1950 den sofortigen Beginn der Arbeiten beschloss. Erhalten gebliebene Gebäudeteile sollten möglichst in den Neubau integriert werden, trotzdem unterschied sich das neue Gebäude optisch von seinem Vorgänger. Die Arbeiten zogen sich bis zur Fertigstellung des Hauptbaus an der Warendorfer Straße (heute Freiherr-vom-Stein-Platz) im Jahre 1954 hin.

„Gutes Klima im Landeshaus“

Am 21. Januar 1964 äußerte sich Landesrat Josef Ostermann in einem Schreiben an Werner March: „ Nachdem wir nun über 10 Jahre im Landeshaus arbeiten, können wir mit Dank feststellen, dass sich Ihre Planung aufs beste bewährt hat. … Wir sind besonders glücklich darüber, dass das Landeshaus von Ihnen damals zwar durchaus modern, aber doch auch “konservativ“ entworfen wurde. Das gute abgewogene Verhältnis von Wand zur Öffnung macht das Leben im Landeshaus sowohl im Winter wie im Sommer sehr angenehm. Und so herrscht im Landeshaus wirklich in jeder Beziehung ein gutes Klima“.

2010 wurden Teile des Landeshauses, unter anderen die Fürstenbergstraße 15, der Freiherr-vom-Stein-Platz 1, die Karlstraße 3 sowie die Karlstraße 19-29 in die Denkmalliste der Stadt Münster eingetragen.

„Auch heute herrscht noch immer ein gutes Klima im LWL-Landeshaus. Dazu trägt nicht zuletzt die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit in der LWL-Gestaltungsmehrheit von SPD, GRÜNEN und FDP-FW bei“, so der FDP-FW-Fraktionsvorsitzende Stephen Paul.



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