Am Kaiser fehlt nicht nur eine Gaststätte, sondern auch eine zeitgemäße Besucher-Information

Bildunterzeile (von links): Gerhard Stauff, Bodo Strototte (WLV-Geschäftsführer), Judith Pirscher (LWL-Baudezernentin), Cornelia Müller-Dieker (Ratsfraktionsvorsitzende Porta Westfalica), Markus Schiek (LWL-kulturpolitischer Sprecher), Stephen Paul (LWL-Fraktionsvorsitzender), Artur Peschel, Urs Frigger, Johann Keckstein und Arne Hermann Stopsack.

Kreis Minden-Lübbecke/Kreis Herford. Die FDP-FW-Fraktion vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) tagte kürzlich in Porta Westfalica. Zunächst besichtigten die LWL-Politiker das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Wittekindsberg. Der westfälische Kommunalverband ist Eigentümer des Denkmals, das jährlich über einhundert tausend Besucher anzieht. Erst kürzlich hatte die Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft (WLV), ein Unternehmen des Landschaftsverbandes, die leer stehende Gaststätte am Parkplatz unterhalb des Denkmals gekauft. Auch über den baulichen Zustand des Gasthauses ließen sich die Politiker vor Ort von LWL-Baufachleuten genau informieren.

„Seit 1995 hat der LWL 2,7 Mio Euro am Kaiser-Wilhelm-Denkmal investiert“, berichtete die Baudezernentin des Landschaftsverbandes, Judith Pirscher, den FDP-Politikern. „Zuletzt 55.000 Euro für die Sanierung der Treppe und 85.000 Euro für den neuen barrierefreien Weg.“ Sie machte auch deutlich, dass das vorhandene Gasthaus nur mit einem hohen finanziellen Aufwand wieder in Betrieb gesetzt werden könnte. Daher erscheine es sinnvoller , einen kleineren Bistro-Pavillon am Parkplatz neu zu errichten, der für Busreisende und ihre Bedürfnisse ausgelegt ist, sagte WLV-Geschäftsführer Bodo Strototte. Gleichzeitig böte eine höherwertige Panoramagaststätte oben am Denkmal die Möglichkeit, auch länger zu verweilen.

Der Vorsitzende der FDP-FW-Fraktion der Landschaftsversammlung Stephen Paul (Herford) und der kulturpolitische Sprecher Markus Schiek (Lemgo) forderten bei ihrem Besuch dazu auf, das Denkmal und die Gesamtanlage weiter aufzuwerten. Für Besucher sei zwar der Zugang zu einer öffentlichen Toilette gewährleistet. Es fehle aber die Möglichkeit, sich zu verpflegen und den Aufenthalt in attraktiven Räumlichkeiten auch länger zu genießen.

Die FDP-FW-Fraktion machte vor Ort deutlich, dass sie Wert darauf legt, am Denkmal auch ein zeitgemäßes Informationsangebot zu schaffen. „Für immer mehr Menschen erschließt sich die Bedeutung des Denkmals nicht mehr von selbst“, stellte der Fraktionsvorsitzende Stephen Paul fest. Wer war der hier dargestellte Kaiser Wilhelm I., warum haben ihm die Westfalen hier ein Denkmal erschaffen, was bedeutet dieser Geschichtsort für uns heutige Menschen in der Region? Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollten Besucher des Denkmals in einem kleinen, zweckmäßigen Informationsraum am Denkmal finden können, regen die Liberalen an.

Vorstellbar sei für die FDP-FW-Fraktion, ein zeitgemäßes kombiniertes Informations- und Gastronomie-Angebot in einer gemeinsamen Baumaßnahme zu verwirklichen. Daher sei die FDP-FW-Fraktion auch offen für Überlegungen, unterhalb der Ringterrasse am Bergfels entsprechende Räumlichkeiten zu errichten. Am Hang seien ohnehin in den nächsten Jahren aufwändige Sicherungsmaßnahmen als Spätfolge der Sprengungen durch die Engländer notwendig. Diese Pläne seien aber noch recht vage, betonte Fraktionsvorsitzender Stephen Paul. Zunächst müsse erkundet werden, ob eine solche Baumaßnahme in geologischer Hinweis überhaupt machbar sei. Auch die Wirtschaftlichkeit und die Finanzierung müsse genauestens untersucht werden.

Der kulturpolitische Sprecher der FDP-FW-Fraktion der Landschaftsversammlung, Markus Schiek (Lemgo), regte an, am Denkmal deutliche Hinweise auf andere preußische Geschichtsorte in der Umgebung, etwa das nahe gelegene Mindener Preußenmuseum, zu geben. Das Denkmal müsse sinnvollerweise in ein Tourismus- und Kulturkonzept Porta Westfalicas, Mindens und des Landschaftsverbandes einbezogen werden.

Für die Stadt Porta Westfalica wäre die Aufwertung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals durch den Landschaftsverband sehr positiv, stimmte die FDP-Ratsfraktionsvorsitzender Cornelia Müller-Dieker zu. Sie erwartet, dass dadurch noch mehr zufriedene Besucher an die Porta kommen und eine entsprechende touristische Wertschöpfung erzielt werden könne.



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