Wittekindshof und LWL beleben die Vlothoer Innenstadt

Auf dem Foto vor der neuen Hauswohngemeinschaft am Sommerfelder Platz (von links): Matthias Gundler, Johann Keckstein, Hans Jürgen Zurbrüggen, Stephen Paul, Arnfred Wittsieker, Prof. Dr. Dierk Starnitzke, Heinz Dingerdissen, Uwe Thünemann, Alwin Rüter, Arne Hermann Stopsack.

Vlotho/Westfalen. Mitglieder der FDP-FW-Fraktion der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe trafen in Vlotho den Vorstandssprecher der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke. In der Langen Straße bietet der Wittekindshof unterstütztes Wohnen in Wohngemeinschaften und Einzelappartements für geistig und psychisch behinderte Menschen an. Dabei arbeiten der Wittekindshof und der Landschaftsverband eng zusammen. Gemeinsam besichtigten die LWL-Politiker und die Vertreter des Wittekindshofes das Appartementhaus Lange Straße 85 am Sommerfelder Platz, das von der Westfälisch-Lippischen Vermögensverwaltungsgesellschaft (WLV) des Landschaftsverbands neu gebaut worden ist. Die neue, am 28. September 2012 eröffnete Hauswohngemeinschaft bietet 12 Mietern eine betreute Unterkunft.

Mit einem besonderen Förderprogramm in Höhe von zehn Millionen Euro ermöglicht der LWL den Neubau moderner Wohnhäuser für Menschen mit Behinderungen. Auch das Vlothoer Neubauprojekt ist aus diesen Mittel gefördert worden. Als Sozialhilfeträger übernimmt der LWL meist die laufenden Kosten für die ambulante Betreuung dieser Menschen. FDP-FW-Fraktionsvorsitzender Stephen Paul, der auch Vertreter des Kreises Herford in der Landschaftsversammlung ist, ist überzeugt: „Wittekindshof und LWL beleben mit diesen Wohnangeboten die Vlothoer Innenstadt. Behinderte sollen nicht mehr am Rande, sondern mitten in der Stadt wohnen.“ Dazu trägt auch das vom Wittekindshof betriebene Café Solero in der Langen Straße als Treffpunkt für viele Bewohner der Innenstadt bei.

Der sozialpolitische Sprecher der FDP-FW-Fraktion, Arnfred Wittsieker, erinnerte an den Brand am 29. März 2013 in einer Wohnung des Hauses. „Vorfälle wie dieser zeigen deutlich, auch ambulant unterstütztes Wohnen braucht eine Rufbereitschaft rund um die Uhr.“

Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke erklärte, dass die neue Hauswohngemeinschaft in Vlotho ein Baustein in einem umfassenden Umwandlungsprozess ist, in dem sich die Diakonische Stiftung Wittekindshof seit vielen Jahren befindet: „Wir entwickeln uns von einer Komplexeinrichtung mit wenigen hoch verdichteten Standorten zu einem Regionalanbieter für Menschen vor Ort. Aus den fünf Standorten zur Jahrtausendwechsel haben sich mittlerweile über 65 Standorte in 15 westfälischen Kommunen und in Oberhausen entwickelt. Auch das ist ein Beitrag zur Inklusion, wenn Menschen mit Behinderung heimatnah genau die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. “

Uwe Thünemann, der im Wittekindshof für die Wohnangebote verantwortlich ist, betonte, dass nicht nur die Anzahl der Standorte, sondern auch die Vielfalt der Wohnformen zugenommen haben: „Das Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Behinderung hat zentrale Bedeutung in der Behindertenrechtskonvention und für unsere Arbeit. Jeder soll die Unterstützung bekommen, die er benötigt. Die einen wünschen sich eine eigene Wohnung, andere wollen lieber als Paar oder mit Bekannten in einer kleinen Wohngemeinschaft zusammen wohnen oder nutzen das Betreute Wohnen in Gastfamilien. Die Grenzen zwischen ambulanten und stationären Wohnformen sind dabei fließend. Die Entwicklung ist eindeutig: Immer mehr Menschen nutzen ambulante Wohnformen, die Anzahl der stationären Plätze nimmt auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen, aber auch stiftungsweit ab und wir kommen immer mehr Menschen mit unseren Angeboten entgegen.“

Für die Wittekindshofer Angebote in Vlotho zuständig ist Geschäftsbereichsleiter Alwin Rüter, der im Fachgespräch deutlich machte: „Insgesamt unterstützen wir in Vlotho zurzeit 33 Frauen und Männer, die in der eigenen Wohnung oder in kleinen Wohngemeinschaften leben. Die neue Hauwohngemeinschaft hat eine große Lücke gefüllt, weil es sehr schwierig ist, barrierefreie Wohnungen zu einem erschwinglichen Preis zu finden. In Vlotho können wir jetzt auch Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf das selbständige Wohnen in einer eigenen Wohnung ermöglichen.“



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