FDP-FW-Fraktion zur Sommertour in Hamm

von links: Gerhard Stauff, Heinz Dingerdissen, Reinhard Broich, Frank Herber, Dr. Christel Schrage, Arne Hermann Stopsack und Marion Rikels

Die diesjährige Sommertour des Arbeitskreises Jugend und Schule der FDP-FW-Fraktion in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe (LWL) führte die Regionalpolitiker um den Fraktionsvorsitzenden Arne Hermann Stopsack und den AK-Leiter Reinhard Broich zu drei Terminen nach Hamm.

Zuerst besuchte man das LWL-Heilpädagogisches Kinderheim Hamm, wo Frank Herber als Leiter und Dr. Christel Schrage als stellvertretende Leiterin des LWL-Jugendamtes die Einrichtung und deren Angebote vorstellten. Das LWL-Heilpädagogische Kinderheim Hamm (Heiki) ist eine von drei Jugendhilfeeinrichtungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, die vielfältige Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien anbietet – regional und überregional. In 27 stationären Einrichtungen, verteilt in Westfalen-Lippe, bietet das Heiki Wohngruppen, Wohnformen für Mütter, Väter und ihre Kinder, Kinder- und Jugendhäuser, Regel- sowie Intensivhilfen an. Hinzu kommt noch die über ganz Westfalen-Lippe verteilte ambulante Erziehungshilfe, die ein aufsuchendes Beratungs- und Betreuungsangebot für junge Menschen und ihre Familien darstellt. Frank Herber machte deutlich, wie breit das Spektrum der Störungen und damit auch der Hilfsangebote heute ist und wie unterschiedlich demnach auch die Ausbildung der Mitarbeiter ist. In dieser Multiprofessionalität und der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sieht er die große Stärke der LWL-Angebote.

Anschließend ging es zur LWL-Klinik, wo die Politiker vom Kaufmännischen Direktor Dr. Daniel Napieralski, dem Pflegedirektor Thomas Linnemann, dem therapeutischen Leiter der Rehabilitationsabteilung Dogan Kaya-Heinlein sowie Stationsleiterin Sandra Schäfer empfangen wurden. Thematischer Schwerpunkt des Fachgespräches war die Suchtbehandlung von Jugendlichen und dabei das Behandlungsangebot „drug out“, das nach einem Qualifizierten Entzug und einer evtl. Behandlung von komorbiden Störungen den Jugendlichen ein suchtfreies Leben ermöglichen soll. Solch eine Behandlung, die i. d. R. vom Rentenversicherungsträger oder der Jugendhilfeeinrichtung gezahlt wird, dauert acht Wochen, hat aber eine hohe Erfolgsrate. Natürlich ist die Refinanzierung solch einer Maßnahme nicht einfach, doch sprachen sich alle dafür aus, dieses Angebot weiter vorzuhalten, weil so erhebliche Folgekosten für die Gesellschaft verhindert werden können. Ein weiteres Thema waren die „modernen, nicht stoffgebundenen, Suchterkrankungen“, wie die Medien oder Spielsucht, die in der Gesellschaft immer mehr zu beobachten sind und inzwischen auch als Krankheit anerkannt sind.

FDP-FW-Fraktionsvorsitzender Arne Hermann Stopsack fasste nach den beiden Terminen in LWL-Einrichtungen zusammen: „Hamm ist ein ganz wichtiger Standort für den Landschaftsverband, der LWL ist aber auch wichtig für Hamm. So muss Hamm zwar 49,5 Mio. Umlage nach Münster überweisen, in Hamm selber gibt der LWL aber auch 100,3 Mio. Euro aus, das meiste Geld davon für soziale Anliegen, insbesondere Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Als Arbeitgeber werden direkt in den LWL-Einrichtungen 683 Personen beschäftigt.“

Die letzte Station der Sommertour war die Malteser Lehr- und Trainingsgastronomie Denkma(h)l. Restaurantleiterin Kira Hohenhövel erläuterte den Politkern der Freien Demokraten und Freien Wähler das Konzept der Einrichtung, die seit nunmehr 10 Jahren erfolgreich wirkt. Dort wird jungen Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder solchen, die sich in besonderen Lebenslagen befinden und deshalb besondere Unterstützung benötigen, die Chance geboten, eine Tagesstruktur zu finden und auch eine Ausbildung zu absolvieren. AK-Leiter Reinhard Broich lobte das Konzept und das Restaurant: „Das hier ist eine hervorragende Einrichtung, mit einer tollen Küche und einem exzellenten Service. Es ist vorbildlich, wie man hier benachteiligten oder kranken Menschen wieder eine Perspektive gibt.“

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 17.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden.

Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet. Die FDP-FW-Fraktion stellt dabei 8 Abgeordnete im Westfalenparlament in Münster.



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