Gedankenaustausch mit dem Westfälischen Heimatbund (WHB)

von links: Arne Hermann Stopsack, Dr. Silke Eilers, Stephen Paul MdL und Alexander Arens

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Stephen Paul, der für das Thema Heimat zuständig ist, besuchten der kulturpolitische Sprecher Alexander Arens und Fraktionsvorsitzender Arne Hermann Stopsack den Westfälischen Heimatbund (WHB) in Münster. Dort wurden sie von der Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers zu einem zweistündigen Gedankenaustausch empfangen.

Natürlich stand die Situation der Heimatvereine und deren Aktivitäten in den Zeiten von Corona auf der Agenda. Silke Eilers berichtete, dass die 570 westfälischen Heimatvereine mit ihren gut 130.000 Mitgliedern intakt geblieben sind und sich freuen, bald wieder durchzustarten. Dieses ehrenamtliche Engagement in der Fläche kann man kaum hoch genug einschätzen und muss unbedingt erhalten und gefördert werden. Mit dem Sonderprogramm Heimat hilft das Land NRW hier mit. Auch haben viele Vereine inzwischen digitale Formate entwickelt und können so auf neuen Wegen kommunizieren und neue Zielgruppen erschließen. Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass dies für die Zukunftsfähigkeit der Heimatarbeit unverzichtbar ist.

Ein weiteres Thema, bei dem das Land NRW, der LWL und der WHB direkt betroffen sind, ist natürlich der Denkmalschutz, wo aktuell eine Novellierung des Gesetzes von der Landesregierung forciert wird. Ausführlich wurden die unterschiedlichen Perspektiven und recht vielschichtigen Interessen aller Beteiligten dargelegt und verschiedene Lösungsmöglichkeiten erörtert. Die beiden anwesenden Vertreter der Landschaftsversammlung sprachen sich dafür aus, die zentrale Rolle Landschaftsverbände in fachlicher Hinsicht auch in der Neufassung des Denkmalschutzgesetztes NRW zu verankern. Bis zur Verabschiedung des neuen Denkmalschutzgesetztes NRW wird die fachliche Diskussion noch weitergehen, um einen möglichst großen Konsens zu erzielen.

Der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) ist Dachverband von circa 570 Heimat- und Bürgervereinen sowie rund 700 ehrenamtlichen Kreis-, Stadt- und Ortsheimatspflegern in Westfalen. Als Serviceeinrichtung und Sprachrohr unterstützen und vertreten wir die Belange von etwa 130.000 heimatverbundenen Menschen in Westfalen.

Der WHB wurde am 20. Dezember 1915 als Dachorganisation der Heimatvereine in der preußischen Provinz Westfalen gegründet. Schwerpunktsetzung waren zunächst Themen der Denkmalpflege und Baukultur verbunden mit dem Erhalt des Dorf- und Stadtbildes. Hinzu traten Bewahrung, Sammlung und Erforschung von Zeugnissen des kulturellen und natürlichen Erbes.

Seit Beginn der 1970er-Jahre erlebte der Denkmalschutz weiteren Aufschwung, und die Umweltschutzbewegung setzte verstärkt ein. Mit der kommunalen Neugliederung erfuhren Vereinsgründungen eine Renaissance. Es entstand ein neues Interesse an räumlichen Bezügen sowie Orts- und Regionalgeschichte. Überall gründeten sich kleine lokalgeschichtliche Museen und Sammlungen. Heimatvereine boten Möglichkeiten der Gemeinschaftsbildung und der Orientierung.

Der WHB versteht sich heute als Dienstleister und Netzwerk für eine zukunftsgewandte Heimatarbeit. Mit seiner Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements zielt der WHB auf eine Verbesserung der Lebensqualität in Dörfern, Städten und Region sowie die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse.

Es besteht eine historisch gewachsene, kontinuierliche Verbindung zwischen WHB und zunächst Provinzialverband sowie seinem Nachfolger Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Der WHB nimmt für den LWL im Rahmen einer institutionellen Förderung Aufgaben der regionalen Heimat- und Kulturpflege wahr. Darüber hinaus trägt der WHB mit seiner Breitenwirkung landeskundliche Erkenntnisse in die Region. Den Vorsitz des WHB hat traditionell die Direktorin beziehungsweise der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe inne.



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