Schloss Cappenberg wieder geöffnet

Schloss Cappenberg wieder geöffnet

Nach sieben Jahren Schließung wurde am 07. April mit einem großen Festakt Schloss Cappenberg wiedereröffnet. Vom edlen Holzboden über die Wandmalereien des Künstlers Heinrich Graf Luckner bis zu den Stuckdecken erstrahlt das Schloss in voller Schönheit. „Wir freuen uns, dass dieser Ort der Kultur wiederbelebt wird“, sagt der Schlossbesitzer Sebastian Graf von Kanitz.

Für die FDP-FW-Fraktion nahm Arne Hermann Stopsack als Vorsitzender an der Eröffnungsveranstaltung teil und zeigte sich begeistert von den aufwendig renovierten Räumen, dem Gebäude sowie den beiden Ausstellungen zur Geschichte und Kunst. „Dies ist ein echtes Highlight für Westfalen-Lippe. Hier ist Geschichte erfahrbar. Außerdem ist das Ensemble landschaftlich wunderschön gelegen und eignet sich bestens für einen Ausflug, eine Wanderung oder eine Fahrradtour. Das Geld ist gut investiert. “

Gleich zwei Ausstellungen sind jetzt auf Schloss Cappenberg zu sehen: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Obergeschoss seine Dauerausstellung über den früheren Schlossherrn, den bedeutenden preußischen Staatsmann und Reformer Freiherr vom Stein, gründlich modernisiert. Wer mehr über das Leben und die Bedeutung des Freiherrn vom Stein (1757–1831) wissen will, erhält am Eingang einen Audioguide, mit dem eine Zeitreise ins Jahr 1829 beginnt. Über Kopfhörer erklingen die Stimmen von Steins Diener Johann und Zimmermädchen Luise, die die Schlossgäste mit ihren Erklärungen durch Steins frühere Wohn- und Arbeitsräume begleiten. Neben historischem Mobiliar, Schriftstücken und Gemälden sind auch persönliche Gegenstände des Barons zu sehen. In der Bibliothek schließlich kommt Stein selbst zu Wort und erzählt zum Beispiel über seine historischen Forschungen. „Dieser Ort ist ein Highlight für die Region. Hier ist Geschichte geschrieben worden“, betont LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Ohne den Freiherrn vom Stein gäbe es Westfalen in den heutigen Grenzen nicht, zudem habe er den Grundstein für die kommunale Selbstverwaltung gelegt.

Der Kreis Unna zeigt im Erdgeschoss darunter bis zum 7. August die Sonderausstellung „Heinrich Graf Luckner. Ein Künstler auf Schloss Cappenberg“. Luckner, der nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Porträtmaler bekannt wurde, war mit der Familie von Kanitz befreundet, die das Schloss geerbt hat. Einige von Luckners Arbeiten sind bei Besuchen auf Cappenberg entstanden. Die Kuratoren Arne Reimann und Wilko Austermann haben eine Retrospektive erstellt, darunter sehenswerte Porträts von Theodor Heuss, Max Pechstein und Mary Wigman.

Wer durch die Ausstellungsräume geht, kann nebenbei durch die Fenster vom hoch gelegenen Schloss eine herrliche Aussicht in Richtung des Flusses Lippe genießen. Bei guter Sicht kann man sogar die Berge des Sauerlands sehen.



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