Droste Digital eröffnet

Mit Droste Digital werden zum ersten Mal die Handschriften von Annette von Droste-Hülshoff erlebbar. Die große Sonderausstellung auf Burg Hülshoff wurde am 15. September mit einem Bühnenprogramm eröffnet, an dem auch Birgitt Vomhof, Fraktionsgeschäftsführerin der FDP-FW-Fraktion teilnahm. Die an der Ausstellung beteiligten Künstler und Künstlerinnen hatten ein besonderes Programm zusammengestellt. Das besondere Highlight war dabei eine Videoprojektion von Roman Hagenbrock auf der Fassade von Burg Hülshoff!

 

In der Ausstellung selbst wurden auch die digitalisierten Handschriften der Droste inszeniert, zum Beispiel auf bedruckten Teppichböden und Rollos. Geschickt verknüpft „Droste Digital“ das 19. Jahrhundert mit diesen technischen Möglichkeiten der Gegenwart und macht damit die Lebensräume der Droste, ihre Handschriften und moderne Installationen erfahrbar. Im spannenden Wechselspiel zwischen Text, Videos und digitaler Technik gabt es viel zu entdecken

Künstlerinnen und Künstler haben sich intensiv mit Annette auseinandergesetzt und die altehrwürdigen Räume mit ihren Installationen belebt. Mit der Motivsammlung zur Judenbuche setzte sich Autorin Dorothee Elmiger auseinander und gestaltete das Studierzimmer von Drostes Vater. Mit dem Frühwerk Bertha und die Alpen befasste sich die Schriftstellerin und Lyrikerin Nora Gomringer und verwandelte Drostes Kinder- und Jugendzimmer. Aus dem Gedichtzyklus Klänge aus dem Orient ist unter dem Dach der Burg eine begehbare Landschaft entwickelt worden von Almut Pape und Emses vom Künstlerinnenkollektiv zusammen mit Ana Kpok und der Musikerin Laura Eggert.

Außerdem wird multimedial erklärt, wie die Poetin gearbeitet hat. So lässt sich an Tablets nachvollziehen, wie die Droste ihr Gedicht „Der Knabe im Moor“ immer weiter veränderte, Wörter herausstrich oder durch andere ersetzte.

Die Ausstellung Droste Digital ist eine Eigenproduktion von Burg Hülshoff – Center for Literature und wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm »Digitalisierung in Kultur und Medien«. Diese sehenswerte Ausstellung läuft noch bis zum 30.09.2023.

Für Annette von Droste-Hülshoff steht bisher noch kein eigenes, digitales Nachlassarchiv zur Verfügung. Dies soll sich in den nächsten Jahren sukzessive ändern. Ziel des Projekts ist es, die Handschriften der Annette von Droste-Hülshoff sowie weitere Dokumente zu Leben, Werk und Wirkung der Autorin digital zu publizieren, verfügbar zu halten und eine Langzeitarchivierung der Digitalisate sicher zu stellen.


Der weitaus größte Teil der erhaltenen Handschriften der Annette von Droste-Hülshoff, der sog. Meersburger Nachlass, befindet sich seit 2018 im Westfälischen Literaturarchiv des LWL. Der Bestand wird als Dauerleihgabe der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt, erschlossen, digitalisiert und der Forschung zugänglich gemacht. Weitere Sammlungsbestände von Droste-Handschriften befinden sich in der StuLB Dortmund, der ULB Bonn, dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, bei der Droste-Gesellschaft Münster und im Deutschen Literaturarchiv Marbach; weitere Objekte sind verstreut in diversen Sammlungen und in Privatbesitz.

Die maßgebliche Edition stellt die historisch-kritische Ausgabe der Werke und des Briefwechsels der Annette von Droste-Hülshoff dar, die zwischen 1978 und 2000 unter der Gesamtherausgeberschaft von Winfried Woesler in vierzehn Doppelbänden im Tübinger Niemeyer-Verlag erschienen ist und das Droste-Werk und die Korrespondenzen umfassend erschlossen hat.


Projektpartner: 
– Westfälisches Literaturarchiv im LWL-Archivamt, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

– Staatsbibliothek zu Berlin. Preußischer Kulturbesitz

– LWL-Literaturkommission für Westfalen / Droste-Forschungsstelle

– Droste-Forum e.V.



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