FDP-FW-Fraktion besucht Stalag 326

v.li.: Thorsten Baumgart (FDP Kreistagsfraktionsvorsitzender Gütersloh), Manfred Büngener (Fördervereins-Vorsitzender), Jürgen Spieß (Vorstandsmitglied des Fördervereins), Dr. Burkhard Poste (Stellv. Fördervereins-Vorsitzender), Oliver Nickel (Geschäftsführer der Gedenkstätte), Christina Irmisch (LWL-Kulturabteilung), Alexander Arens (FDP-FW-Fraktion), Eckard Gkläsker (FDP-FW-Fraktion), Dr. Hauke Kutscher (LWL-Museumsamt für Westfalen), Horst Geller (FDP-Schloß Holte Stukenbrock), Arne Hermann Stopsack (Fraktionsvorstzender FDP-FW-Fraktion)

Kulturpolitiker der FDP-FW-Fraktion im Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) um den Arbeitskreisleiter Alexander Arens sowie den Fraktionsvorsitzenden Arne Hermann Stopsack besuchten jetzt die Gedenkstätte Stalag 326 in Stukenbrock. Vor Ort wurden sie vom Fördervereins-Vorsitzenden Manfred Büngener und dem Geschäftsführer der Gedenkstätte Oliver Nickel sowie weiteren lokalen Mitstreitern empfangen. Der Besuch diente dem Austausch über den aktuellen Stand der Planungen für die zukünftigen Gedenkstätte, bei der der LWL eine zentrale Rolle spielen wird. Deshalb waren seitens des LWL Dr. Hauke Kutscher (LWL-Museumsamt für Westfalen) und Christina Irmisch (LWL-Kulturabteilung) vertreten.

Im Zweiten Weltkrieg war das Stammlager VI K (326), kurz Stalag 326, ein deutsches Kriegsgefangenenlager in der Senne bei Stukenbrock. Zu dieser Zeit wurden hauptsächlich russische Kriegsgefangene in dem Lager registriert, verwaltet und anschließend zum Arbeitseinsatz an die Industrie, Landwirtschaft und andere Lager vermittelt. Viele der Kriegsgefangenen kamen dabei zu Tode. Das Stalag 326 war eines der größten im Deutschen Reich. Nach der Befreiung durch die Alliierten wurde es für die Internierung von Nazi-Funktionären genutzt; später als Unterkunft für Geflüchtete (Sozialwerk Stukenbrock). Zuletzt diente es Aussiedlern aus der DDR.

Das weitläufige Areal und die erhaltenen Gebäude sollen mit der Unterstützung des Bundes, des Landes NRW und des LWL erhalten, umgestaltet und museal erschlossen werden. Über 50 Millionen Euro werden dafür gemeinschaftlich als Investitionsmittel zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, eine Gedenkstätte von nationaler Bedeutung zu schaffen, da das Thema der Kriegsgefangenen bisher nur begrenzt und regional aufgearbeitet worden ist.

In einem ausführlichen Gespräch wurden die Themen aus der Planung und Umsetzung diskutiert. Dringend erforderlich ist aktuell, dass zeitnah die Stiftung als Träger für die Gedenkstätte gegründet wird, damit die Fördergelder des Bundes und Landes auch abgerufen werden können. Wichtig war den Gesprächspartnern, dass die Kommunen rund um Stukenbrock und die Kreise mit eingebunden werden, sowohl in die Konzeption als auch zur Finanzierung der laufenden Kosten. Von der FDP-Kreistagsfraktion Gütersloh war aus diesem Grund der Vorsitzende Thorsten Baumgart vertreten, der die Unterstützung der lokalen FDP-Fraktion zusicherte.

Das Gebäude der ehemaligen Entlausung

Anschließend führte Oliver Nickel die Regionalpolitiker über das weitreichende Gelände. Vor Ort erläuterte er auch die baulichen Herausforderungen der Einrichtung am Beispiel des Entlausungsgebäudes, welches noch aus der Anfangszeit des Lagers stammt und sich weitestgehend im Originalzustand befindet.

Als Fazit formulieren Alexander Arens und Arne Hermann Stopsack: „Wir als FDP-FW-Fraktion im LWL unterstützen ausdrücklich, dass das Schicksal der über 5 Mio. sowjetischen Kriegsgefangenen, von denen über 3 Mio. umkamen, in der Erinnerungskultur endlich eine angemessene und würdige Berücksichtigung findet. Das Stalag hier ist ein authentischer Ort, der zudem noch eine starke Verankerung in der Gesellschaft vor Ort hat. Das vorliegende bauliche Konzept ist vom Umfang her sehr ambitioniert. Wir halten es durchaus für sinnvoll, dieses in Etappen bzw. Modulen zu verwirklichen.“



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