Ausstellungseröffnung „Dimensionen eines Verbrechens“

Zwischen 1941 und 1945 gerieten weit über 5 Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. 3,3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene kamen dabei um. In seiner Rede zum Kriegsende gedachte Bundespräsident Joachim Gauck am 6. Mai 2015 der sowjetischen Kriegsgefangenen. Ihr Leiden sei in Deutschland nie angemessen ins Bewusstsein gekommen. In den letzten Jahren rückt dieses Thema aber, besonders beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, mehr in den Fokus. Zentral dabei ist natürlich das Projekt Stalag 326 in Senne-Stukenbrock, wo das Land NRW und Bund jeweils 25 Mio. zugesagt haben, um dort ein Erinnerungsort von nationaler Bedeutung zu schaffen.

Am vergangenen Freitag, 07. Juli 2023, wurde im Lichthof des Landeshauses in Münster die Wanderausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ eröffnet. Begrüßt wurden die Gäste vom Direktor des Landschaftsverbandes, Dr. Georg Lunemann, und der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Babette Quinkert vom Museum Berlin-Karlshorst. Aus den Reihen der LWL-Politik nahm u. a. FDP-FW-Fraktionsvorsitzender Arne Hermann Stopsack an der Veranstaltung teil, die LWL-Verwaltung war u. a. durch Landesrat Urs Frigger vertreten.

 

Die Ausstellung wurde erstmalig am 18. Juni 2021 anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion in Berlin eröffnet. Konzipiert wurde sie vom Deutsch -Russischen Museum Berlin-Karlshorst, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Deutschen Historischen Institut Moskau.


In neun Kapiteln gibt die Schau einen thematischen Überblick bis in die Gegenwart, zwölf Biografien erzählen die Schicksale von zehn Männern und zwei Frauen, die als Angehörige der Roten Armee in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten. Eine Europakarte mit ausgewählten Lagerorten und Opferzahlen hilft bei der Verortung. Nach Berlin und Flossenbürg (Bayern) gibt die Ausstellung nun in Westfalen einen Einstieg in das Thema und animiert zur eigenen Recherche an Medienstationen und einem Blätterelement.


Die Ausstellung ist noch bis zum 08.08.23 in der Bürgerhalle des Landeshauses, Freiherr-vom-Stein-Platz 1, 48147 Münster, zu sehen (Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 10 – 18 Uhr). Der Eintritt ist kostenlos.



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