Besuchszahl in den Museen, Stiftungen und Besucherzentren des LWL ist 2023 auf 1,76 Millionen Menschen gestiegen

Im Jahr 2023 ist es den 35 LWL-Kultureinrichtungen in Westfalen gelungen, die Besuchszahl um rund 100.000 Menschen auf 1,76 Millionen Gäste zu steigern (2022: 1,66 Millionen, 2021: 1,11 Millionen). „Es haben schon fast so viele Menschen die LWL-Museen besucht wie vor der Corona-Pandemie“, sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). „Damit sind wir sehr zufrieden und sehen das als Ansporn, weiterhin qualitativ hochwertige Ausstellungen und kulturelle Erlebnisse zu bieten, um noch mehr Menschen zu erreichen.“

„Das ist ein wirklich tolles Ergebnis und zeigt, wie bedeutend der LWL als kulturpolitischer Akteur in Westfalen-Lippe ist. Wichtig ist uns immer, dass dabei Angebote im ganzen Landesteil und für unterschiedliche Zielgruppen gemacht werden“, so Alexander Arnes (kulturpolitischer Sprecher) und Arne Hermann Stopsack (FDP-FW-Fraktionsvorsitzender).

„Diesen Erfolg verdanken wir dem Einsatz und der Kreativität unseres gesamten Teams. In Zeiten von Krisen und einem sich ändernden Freizeitverhalten sorgen wir für kulturelle Bildung, gemeinsames und vielfältiges Erleben sowie gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. In diesem Zusammenhang sei der LWL-Mobilitätsfonds wichtig, aus dem sich Kita-Gruppen und Schulklassen seit 2019 die Fahrtkosten zu den LWL-Museen und Gedenkstätten erstatten lassen könnten. „Rund 28.000 Kindern und Jugendlichen ermöglichte der LWL-Mobilitätsfonds in diesem Jahr einen niedrigschwelligen Zugang zu unseren Bildungsangeboten,“ so Dr. Rüschoff-Parzinger.

Der Publikumserfolg basiert zum einen auf den selbstproduzierten Sonder- und Dauerausstellungen der LWL-Museen. So präsentiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur noch bis zum 14. April 2024 mit „Nudes“ eine hochkarätige Ausstellung in Kooperation mit der Tate London. Das LWL-Preußenmuseum Minden beleuchtet mit „Preußen auf See. Auf schwankenden Planken“ noch bis Januar 2025 die maritime, koloniale Vergangenheit.

Darüber hinaus lockten viele Veranstaltungen und innovative Formate die Menschen an. So lässt sich mit der neuen interaktiven Tour „Lost in TimeTime“ das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne auf ungewohnte Weise entdecken. Das LWL-Freilichtmuseum Hagen feierte sein 50-jähriges Bestehen mit einem 70er-Jahre-Tag. Im LWL-Römermuseum in Haltern am See bekamen die Legionäre zum 30-jährigen Jubiläum Besuch von intergalaktischen Sternenkriegern. Und die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung lädt zur literarischen Teatime „Who is afraid of Enid Blyton?“ auf die Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld).

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster feierte im Laufe des Jahres 2023 mehrere Höhepunkte. „Wir freuen uns sehr über eine Rekord-Jahresbilanz von insgesamt rund 347.000 Besuchen (2022: 275.000; 2021: 206.000). Wir scheinen die Menschen mit unseren Angeboten in den Ausstellungen und im Planetarium zu erreichen“, erklärt Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs.

Das LWL-Museum blickt auf eine über 130-jährige Geschichte zurück. Es ist das älteste der 18 Museen des LWL und eines der besucherstärksten in NRW. Dies bewies es auch im Jahr 2023, denn bereits Anfang Dezember empfing das Museum die 300.000. Besuchende. Damit erreicht das Museum des LWL die höchste Zahl der jährlichen Besuche seit 30 Jahren. „Die großen, selbstproduzierten Sonder- und Dauerausstellungen zu aktuellen Themen in Kombination mit einem der modernsten Planetarien der Welt sprechen die Menschen an“, sagt Kriegs.

Gleich mehrere wichtige Ereignisse fanden 2023 im LWL-Museum für Naturkunde statt. Direkt zu Jahresanfang begrüßte das Museum den 200.000. Museumsgast in der Sonderausstellung „Alleskönner Wald“ nach eineinhalb Jahren Laufzeit. Auf rund 560 Quadratmetern konnten Interessierte in der Ausstellung alles über die Artenvielfalt der Wälder und die unterschiedlichen Wald-Ökosysteme der Erde lernen. Dabei hat die Ausstellung ein Augenmerk auf die Geschichte und die Zukunft der Wälder gelegt. Zum Jahresende eröffnete die Ausstellung „Vom Fach“, die Einblicke in 150 Jahre Sammlungsgeschichte des Museums gewährt.

Als eines der modernsten Planetarien der Welt eröffnete der LWL Mitte 2022 das Planetarium. Bereits nach einem Jahr hat es seine Besucherzahlen verdoppelt, und bis Oktober 2023 besuchten über eine Viertel Million Menschen den Sternensaal des LWL. „Die Sanierung und Modernisierung unseres Sternentheaters hat astronomisch viele Interessierte aller Altersgruppen angelockt. Die vielfältigen Veranstaltungsformate umfassten neben dem Kerngeschäft, den astronomischen Shows, auch hochkarätige Fachvorträge, Theaterstücke, Konzerte und Musikshows“, erklärt Museumsdirektor Kriegs.

In diesem Jahr hat das Planetarium unter der neuen Leitung von Astrophysiker Dr. Tobias Jogler unter den Titeln „Universum – Live!“ (ab acht Jahren) und „Abenteuer Weltall“ (ab fünf Jahren) zwei neue, live moderierte Shows präsentieren.

Auch das mobile Planetarium, das Pop-up-Planetarium, war 2023 weiterhin auf Tour. Eigentlich sollte es nur bis zur Wiedereröffnung des Planetariums Mitte 2022 unterwegs sein, aufgrund der vielen Anfragen von Städten, Gemeinden und Schulen tourt es jedoch weiterhin durch ganz Westfalen. „Das Pop-up-Planetarium hat für über 7.500 Schülerinnen und Schüler die Faszinationen des Weltalls in die Schulen gebracht“, so Kriegs.

Mit „Nudes“ zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster noch bis zum 14. April 2024 eine Ausstellung in Kooperation mit der Tate, London. Diese internationale Schau sowie die Ausstellung „Sommer der Moderne“ zogen 2023 rund 151.000 Besuchende ins LWL-Museum für Kunst und Kultur (2022: 119.000; 2021: 88.000). Damit erreicht das Kunstmuseum in Münster wieder die Zahlen, die es vor der Pandemie hatte.

Die Ausstellung der Konrad-von-Soest-Preisträgerin „Esra Ersen. A Possible History“ (bis 10. März 2024), die Ausstellung „Barbarossa“ sowie die Kooperationsausstellungen mit dem Westfälischen Kunstverein in der „Radar“-Reihe ergänzten das Ausstellungsprogramm des Museums. Zahlreiche Konzerte, Lesungen, Filmabende und Vorträge als Teil des Kulturprogramms lockten rund 5.000 Menschen in das Museum. 2023 war die Lange Nacht der Museen mit gut 6.000 Kulturinteressierten wieder ein ähnlicher Publikumsmagnet wie in Zeiten vor der Pandemie. Beliebt waren auch die Langen Freitage einmal im Monat: Bei kostenlosem Eintritt besuchten etwa 23.000 Menschen das Museum.

Besonders gefragt war das neue barrierearme Angebot „Kunst für die Seele“, das den Teilnehmenden einen sicheren Ort bietet. Die Gruppengröße ist mit sieben Personen besonders klein, der Rundgang verweilt vor nur wenigen Werken. Muße, Achtsamkeit und ein genussvolles Betrachten der Kunst stehen im Mittelpunkt des Rundgangs. Beliebt waren auch die Workshops zum Aktzeichnen, die begleitend zur Sonderausstellung „Nudes“ angeboten werden.

In den LWL-Museen für Industriekultur sind die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr gestiegen: Rund 451.000 Menschen kamen 2023 in die acht Häuser in Westfalen-Lippe (2022: 430.000; 2021: 211.000).

Rund 104.000 Gäste verzeichnete die Zeche Zollern in Dortmund im Jahr 2023 und damit deutlich mehr als in den Vorjahren (2022: 75.000; 2021: 31.000). Zur Steigerung trugen vor allem gut besuchte Veranstaltungen wie die Pfingstkirmes und Gartenmärkte bei. Einen Rekord bescherte die Extraschicht, die das Museum als schwedischen Mitsommerabend inszeniert hatte. Tolles Wetter und ein stimmiges Programm lockten über 10.000 Gästen an. Viel Beachtung fand außerdem die Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.“ als vorbereitendes Format für eine größere Sonderausstellung zum Thema Kolonialismus im kommenden Jahr.

Rund 20.000 Menschen (2022: 22.200; 2021: 10.000) besuchten in der von März bis Oktober dauernden Saison die Zeche Hannover in Bochum. Unter den Veranstaltungen kam erneut die Extraschicht mit einem 3D-Videomapping an der Fassade des Industriedenkmals gut an. Auf große Resonanz stieß auch die Sonderausstellung „Gut gebaut! Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet“ mit ihrem umfangreichen Begleitprogramm für Erwachsene und Kinder.

Auf der Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) blieb die Zahl der Gäste im Vergleich zum Vorjahr stabil: Erneut rund 30.000 Menschen besuchten das LWL-Museum im Ruhrtal (2022: 30.000; 2021: 15.000). Traditionelle Veranstaltungen wie das Muttentalfest, der Ökomarkt und der Maus-Türöffner-Tag, waren besonders beliebt. Mit der Ausstellung „Berührte Landschaften“ mit Fotos von Udo Kreikenbohm aus dem Ruhrgebiet (noch bis zum 14. Januar 2024) zeigte das LWL-Museum seine Verbundenheit zur Region und ihren besonderen Landschaften.

Die Henrichshütte in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) verzeichnete 2023 rund 122.000 Gäste und bewegt sich in der Besuchsbilanz damit weiter auf hohem Niveau (2022: 129.000; 2021: 75.000). Manche größeren Projekte fielen buchstäblich ins Wasser, so die Open-Air-Ausstellung „Lumagica“ zu Jahresbeginn oder das Harley-Davidson-Meeting im Sommer. Andere Formate wie die Techno-Party hatten mehr Glück mit Wetter und Resonanz. Mit der Ausstellung „IndustrieInsekten“ und der neuen Ratten-App ging das Museum inhaltlich wie methodisch neue Wege.

Mit 76.000 Gästen kamen 2023 so viele Menschen ins Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) wie im Vorjahr (2022: 76.000; 2021: 39.000). Die Ausstellung „Täglich Bilder fürs Revier“ (noch bis zum 14. April 2023) mit Aufnahmen des Zeitungsfotografen Helmut Orwat, der 40 Jahre lang für die Ruhr Nachrichten im Einsatz war, fand vor allem beim lokalen Publikum großen Anklang. Viele Gäste kamen in das Hafengebäude, um Freunde und Verwandte oder gar sich selber auf den Fotos zu entdecken. Der Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende verzeichnete bei strahlender Sonne einen Rekordbesuch.

Mit rund 33.000 Besuchern konnte das Textilwerk Bocholt (Kreis Borken) die Zahl seiner Gäste vom Vorjahr halten (2022: 33.000; 2021: 12.000). Zu diesem Ergebnis trugen viele Veranstaltungen bei, unter anderem das Internationale Familienfest am 1. Mai und der traditionelle Adventsmarkt. Sehr gut war die Reaktion des Publikums auf Formate, die den Blick hinter die Kulissen des Museums möglich machten und zum Mitmachen einluden. Mit der Sonderausstellung „Der ewige Teppich“ bot das Haus einen überraschenden Blick auf eine fast vergessene deutsch-deutsche Industrie und die Geschichte dieses Textilindustriesektors im Grenzraum Bocholts zu den Niederlanden.

Mit 48.000 Gästen verzeichnet die Ziegelei Lage (Kreis Lippe) 2023 etwas weniger Besuche als im Vorjahr (2022: 49.000; 2021: 22.000). Die beliebtesten Veranstaltungen im Jahresprogramm waren die Produktionstage in der Maschinenziegelei mit dem abschließenden Museumsfest sowie der Töpfermarkt im Herbst und der Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende. Auf reges Interesse stieß die Sonderausstellung „More than Bricks!“ zur Tradition und Zukunft der Architekturkeramik – ein Thema, das das Museum auch in seiner neuen Dauerausstellung aufgreifen will.

Auf rund 18.000 Gäste kam die Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) im Jahr 2023 (2022: 16.000; 2021: 6.000). Mit den Ausstellungen „Gravur on Tour“ und „Louise Lang – Reminiszenz“ setzte das LWL-Museum wieder Akzente als Forum für zeitgenössische Glaskunst. Gut angenommen wurden neue museumspädagogische Angebote wie die offene Gestaltungswerkstatt. Höhepunkt zum Jahresende war die Aufnahme der manuellen Glasfertigung auf die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit bei der UNESCO.

Das LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) blickt zufrieden auf die Saison 2023 zurück: Das größte deutsche Freilichtmuseum verzeichnete ein ebenso gutes Ergebnis wie im vergangenen Jahr. Trotz eines wetterbedingt durchwachsenen Sommers war das Museum mit rund 172.000 Gästen erneut ein beliebtes Ausflugsziel (2022: 153.000; 2021: 126.000).

„Trotz der verkehrstechnischen Einschränkungen durch den Bau des neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäudes erfreut sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold großer Beliebtheit“, so Rüschoff-Parzinger. „Das spricht in besonderer Weise für die Strahlkraft des Museums und die Fortführung des Themenjahres „Museum under construction“. Das Themenjahr rückte in der Saison 2023 das Bauen im Gelände in den Fokus, vor allem das Restaurieren im Bestand und die Themen Materialwahl und Nachhaltigkeit spielten eine große Rolle. Was wird da gebaut? Und wie entsteht ein Dorf? – viele Fragen rund um die alltäglichen Arbeiten des Museums wurden an verschiedenen kleinen und großen Stationen im gesamten Gelände beantwortet. Ein Höhepunkt waren die verschiedenen Mitmachelemente an den Ausstellungsstationen.

Der Freilichtgenuss lockte in diesem Jahr am 2. und 3. September über 8.500 Besuchende in das Museum. An beiden Tagen luden zahlreiche Ausstellende mit regionalen Produkten und Kunsthandwerk zum Flanieren und Genießen ein.

Nach dreijähriger Pause öffnete das LWL-Freilichtmuseum Detmold vom 8. bis 10. Dezember noch einmal seine Tore für den Museumsadvent. „Wir freuen uns sehr, dass diese beliebte Veranstaltung am zweiten Adventswochenende in diesem Jahr endlich wieder stattfinden konnte“, so Museumsleiterin Dr. Marie Luisa Allemeyer. „Die Veranstaltung hat in gewohnter Form mit Illuminationen im Gelände für eine ganz besondere Atmosphäre und ein Gefühl für das Weihnachten um 1900 gesorgt.“ Den Museumsadvent mit seinem breiten Angebot an Kunsthandwerk, Gastronomie und Mitmachangeboten sowie den historisch eingerichteten Weihnachtsstuben erlebten in diesem Jahr gut 17.000 Gäste.

Rund 121.000 Besucher verzeichnete das LWL-Freilichtmuseum Hagen in der Saison 2023. Damit nähert sich das Publikumsinteresse wieder nahezu den Besuchszahlen der Jahre vor Corona an. Die Zahlen sind zwar noch leicht geringer als in 2019 (138.000), aber eindeutig mehr als in den Pandemiejahren. Und die Tendenz ist eindeutig positiv: Über rund 10.000 Gäste mehr als in 2022 freuen wir uns sehr“, so der scheidende Museumsdirektor Dr. Uwe Beckmann.

Auf besonderes Interesse stieß neben den großen Veranstaltungen wie Treckertreffen, Oldtimerpräsentationen sowie dem Herbstfest und einem 70er-Jahre-Tag die Jubiläumsaustellung: 1973 wurde das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diesem Zeitraum entsprechend zeigte das Museum zahlreiche Exponate aus der Alltagstechnik dieser Zeit, wie Telefone, Schreibmaschinen, Kassettenrecorder oder Bonanzaräder.

Als Attraktion erwies sich auch die translozierte Windmühle, die Ende März an ihrem neuen Standort eröffnet wurde. Im kommenden Jahr werden dann das „Deutsche Kaltwalzmuseum“ eröffnet und die Wegebahn ihre Fahrten aufnehmen. „Diese Zukunftsinvestitionen sind ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität des Museums zu erhalten und weiterzuentwickeln“, so Rüschoff-Parzinger.

Vom 1. bis zum 3. Dezember lockte der „Romantische Weihnachtsmarkt“ 20.000 Besuchende ins Mäckingerbachtal. Die besondere und entspannt-ruhige Atmosphäre zwischen den illuminierten Fachwerkhäusern und den geschmückten Holzhütten macht ihn seit über 20 Jahren zu einem Publikumsmagneten.

Die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur (Kreis Paderborn) verzeichnete im Jahr 2023 rund 64.000 Museumsgäste (2022: 65.000; 2021: 39.000). Damit konnte das bundesweit einzigartige Museum wieder an die guten Besuchszahlen vor Beginn der Corona-Pandemie anknüpfen.

Neben der Sonderausstellung „Latein. Tot oder lebendig?!“ und einer Schau zum nachhaltigen Gärtnern in den Klostergärten stand besonders die Studio-Ausstellung „Faszination Kiew. Ikonen, Mönche, Heilige“ (noch bis 7. Januar 2024) über das vom russischen Angriffskrieg bedrohte UNESCO-Weltkulturerbe Kiewer Höhlenkloster im Interesse der Gäste.

Veranstaltungen wie der Familientag „Et labora! Handwerk im Kloster“, das Freiluft-Festival „Sommernachtslieder“ und „Der Klostermarkt“ erwiesen sich auch 2023 wieder als Besuchermagneten. Durch einen Ausbau des Programms für Familien gelang es den Verantwortlichen, ein deutlich jüngeres Publikum in das ehemalige Kloster Dalheim zu holen.

Das Jahr 2023 war für das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne ein Jahr mit durchschnittlichem Publikumsaufkommen. Rund 51.000 Besuchende verzeichnet das Museum (2022: 55.000; 2021: 29.000). Besonders gut angenommen wurden die Großveranstaltungen wie „Museumsnacht“ und „Extraschicht“, die 2023 ganz im Zeichen des 20-jährigen Museumsjubiläums standen. Mit publikumswirksamen und spektakulären Programmpunkten wie Theater und einer eigens für das Museum konzipierten Licht-Show waren sie jeweils ein Publikumsmagnet.

Im September 2023 eröffnete das LWL-Museum seine große Sonderausstellung „Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten“. Die Ausstellung präsentiert erstmals umfassend wichtige Forschungsergebnisse aus dem jüngsten Arbeitsfeld der Archäologie. Vor allem Untersuchungen aus Westfalen sind in dieser großen Schau zu sehen. Aber auch Funde aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern werden präsentiert. Alle Objekte sind mit einer historischen Geschichte verbunden und in einen großen geschichtlichen Kontext eingebettet. Erstmal entwickelte das LWL-Museum mit „Modern Times“ eine klimasensible Ausstellung und setzte damit Maßstäbe in nachhaltiger Ausstellungsgestaltung. Mit der Eröffnung von „Modern Times“ stiegen auch die regulären Publikumszahlen wieder an.

Ein Novum präsentiert das LWL-Museum seit Sommer 2023. Die interaktive Tour „Lost in TimeTime“ ist immersives Theater, Escape Room, Hörspiel und Gemeinschaftsspiel mit Augmented Reality und Mini-Games in einem. Das Gruppenabenteuer vermittelt Wissen auf neue Weise und wird zwei Mal im Monat als öffentliches Programm angeboten.

2023 feierte das LWL-Römermuseum in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) seinen 30. Geburtstag. Über 1,7 Millionen Besucher haben seit dem 25. November 1993 ihren Weg in das Zentralmuseum für die Geschichte der Römerzeit in Westfalen gefunden. Anlass genug, das Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen zu feiern, die 2023 mehr als 40.000 Gäste anlockten (2022: 46.000; 2021: 29.000).

Neben vielen Familiensonntagen mit Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene war der Höhepunkt der Aktionstag „Die Imperien kehren zurück“: Am Tag des offenen Denkmals bekamen die Römerinnen und Römer von Aliso Besuch von Sternenkriegern einer weit entfernten Galaxie. Über 2.000 Besuchende erlebten hautnah diesen „Clash of Cultures“.

Exakt am 30. Geburtstag eröffnete die Sonderausstellung „Ein heißes Eisen. Römische Schmiedekunst“, die noch bis März 2024 zu sehen ist. Star der Ausstellung ist der 2019 in Haltern gefundene Legionärsdolch samt Waffengürtel.

Im Jahr 2023 hat das LWL-Museum in der Kaiserpfalz wieder seine prä-Corona Routine wiederhergestellt. Mit rund 17.000 Besucher sind etwas weniger Gäste als im Vorjahr zu verzeichnen (2022: 21.000; 2021: 6.000).

Im Sonderausstellungsbereich des Museums wurde zu Anfang des Jahres die archäologische Sonderausstellung „AußerGewöhnlich!“ gezeigt, die wie jedes Jahr die Höhepunkte der Stadtarchäologie Paderborn ausstellte. Gerade durch die regional außergewöhnlichen römischen Amphorenfunde wurde diese Ausstellung gut angenommen.

Die größere Sonderausstellung „Verflixt und zugenäht!“ wurde den Textilien gewidmet, die 1994 bei einer Grabung in Paderborn gefunden wurden und kürzlich aus der Restaurierung zurückgekehrt sind. Das Thema Textilherstellung ist besonders im archäologischen Bereich ein Nischenthema, das in diesem Fall trotzdem sehr gut von der breiten Öffentlichkeit angenommen wurde. Aktionstage wie der Tag des offenen Denkmals oder die Lange Museumsnacht wurden in das Textilthema mit eingebunden und waren gut besucht.

Das LWL-Preußenmuseum Minden blickt auf ein abwechslungsreiches Jahr mit rund 4.500 Gästen zurück (2022: 4.000; 2021: 1.600). Dafür sorgten neben „Platz da! Kultur am Container“, einem Kulturfestival auf dem Simeonsplatz verschiedene weitere Veranstaltungsformate, wie etwa der Vortragsreihe „Blaupause Westfälischer Frieden“. Seit Mitte November ist die Sonderausstellung „Preußen auf See. Auf schwankenden Planken“ zu sehen. Die Ausstellung läuft bis Januar 2025 und gibt Einblicke in die maritimen Aspekte der preußischen Geschichte. Sie thematisiert neben Aspekten der zivilen Seefahrt und der Industrialisierung im 19. Jahrhundert auch die Verstrickungen des preußischen Staates in koloniale Strukturen und schlägt immer wieder den Bogen in die Gegenwart.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica und das LWL-Besucherzentrum haben 2023 rund 188.000 Menschen besucht (2022: 212.000; 2021: 182.000). Mit einem Tastmodell wurde das Ensemble barrierearmer Informationsangebote weiter ergänzt, nachdem 2022 die Kinderaktionsfläche eröffnet worden war, die es jungen Menschen ermöglicht, sich auf spielerische Weise mit dem Denkmal auseinander zu setzen.

Mit ihrem vielfältigen Programm im Center for Literature (CfL) erreicht die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung 2023 rund 176.000 Menschen – ein leichter Anstieg zum Vorjahr (2022: 172.000, 2021: 143.000). Die Museen auf Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) und Haus Rüschhaus in Münster weisen mit nahezu 18.000 Gästen gemeinsam den höchsten Wert seit Stiftungsgründung auf. Auch die Zahl der Besuchenden von Droste-Landschaft: Lyrikweg ist in diesem Jahr erneut gestiegen.

Im Juli fand das alljährliche Droste Festival unter dem Motto „Wo ist Allmende?“ statt. An drei Tagen erlebten die 300 Besuchenden Lesungen, Installationen, Screenings und Konzerte. Mit „Who is afraid of Enid Blyton?“ startete das CfL im September eine Teatime der besonderen Art: Sechs Autor:innen der Gegenwart waren eingeladen in kurzen Texten ihr Lieblingsbuch von Blyton vorzustellen. Diese Teatime wird in 2024 fortgesetzt. In der Digitalen Burg nahmen 2023 insgesamt 14.000 Personen an Online-Angeboten teil. Seit Oktober versammeln sich rund 80 Teilnehmende regelmäßig für die Lesegruppe zu Ingeborg Bachmanns Roman „Malina“. Unter Anleitung von Gegenwartsautoren und -innen lesen sie gemeinsam den gesamten Roman.



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