Dr. Ingbert Rinklake geht in den verdienten Ruhestand

Fast 41 Jahre verbinden Dr. Ingbert Rinklake und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Doch nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Vor zahlreichen Gästen und Vertretern und Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und forensisch-psychiatrischer Fachwelt verabschiedete der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, am Donnerstag, 22. Mai, den Ärztlichen Direktor der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem (Kreis Minden-Lübbecke) und des LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Münsterland (Kreis Steinfurt) im Festsaal des Haldemer Schlosses in den verdienten Ruhestand.

„Dr. Ingbert Rinklake hat nicht nur ein besonderes medizinisches Fachgebiet betreut, sondern hat durch seine menschliche, empathische und zugleich wissenschaftlich fundierte Herangehensweise den Maßregelvollzug maßgeblich gestaltet“, sagte Lunemann. Rinklake habe mit seiner ruhigen und sachlichen Art immer verstanden, den komplexen Spagat zu meistern – zwischen dem Schutz der Gesellschaft auf der einen und der bestmöglichen Behandlung sucht- und psychisch kranker straffällig gewordener Menschen und deren Wiedereingliederung auf der anderen Seite.

Neben Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff war auch Kai Abruszat, Bürgermeister der Gemeinde Stemwede, Vorsitzender des Beirates der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem sowie Vorsitzender des Maßregelvollzugsausschusses des LWL, unter den Gästen. „Dr. Rinklake hat mit hoher Fachkompetenz und Empathie maßgeblich dazu beigetragen, dass die Klinik ein akzeptierter Standort in Haldem und der Gemeinde Stemwede zugleich ist“, sagte Abruszat.

Die berufliche Laufbahn des gebürtigen Münsteraners begann früh beim LWL. Mit 19 Jahren entschied sich der heute 67-Jährige im Jahr 1977 seinen Zivildienst im Westfälischen Landeskrankenhaus, der heutigen LWL-Klinik Münster, zu absolvieren an der damals sein Onkel beschäftigt war. Im Anschluss daran war er zunächst als Stationshelfer in der psychiatrischen Fachklinik tätig, dann folgte bis 1982 seine Krankenpflegeausbildung.

Die Entscheidung nach dem Medizinstudium an der Universität Essen war naheliegend. Es sollte die Fachrichtung Psychiatrie werden. Und dafür blieb er der LWL-Klinik weiter treu. 1989 begann er dort als Arzt im Praktikum, Assistenzarzt, dann Facharzt für Psychiatrie und schließlich wurde er 1994 Oberarzt der Abteilung für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie.

Dann folgte der große Karrieresprung und Wechsel in die Forensische Psychiatrie: Im Jahr 2000 übernahm Rinklake die Ärztliche Direktion der heutigen LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem.  Fünf Jahre später übernimmt Rinklake auch die Ärztliche Direktion der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine, die 2023 mit der Inbetriebnahme der neuen forensischen Klinik in Hörstel in das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland überging.

Rinklake selbst bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren und betonte in seiner Rede die Notwendigkeit des Zusammenwirkens aller Berufsgruppen bezüglich der Arbeit in diesem besonderen Arbeitsfeld. Er stellte heraus, dass alles dem Ziel der Reintegration der Patienten in die Gesellschaft diene, dass das aber nicht ohne die Mitarbeitenden in der Klinik gehe: „Die Aufgabe ist alles, aber ohne Euch ist alles nichts“, so Rinklake, der sich nun auf mehr Zeit für seine Familie freut, vor allem für seine Frau und seine beiden Enkel.

Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) ist ein Fachkrankenhaus, das schwerpunktmäßig suchtkranke Straftäter behandelt. Rechtsgrundlage für die Aufnahme ist eine gerichtliche Verurteilung nach Paragraf 64 Strafgesetzbuch (StGB) zu einer Maßregel der Besserung und Sicherung in einer Entziehungsanstalt. Nach Bedarf werden auch vereinzelt psychisch kranke Patienten mit Suchterkrankungen aufgenommen, bei denen eine Verurteilung nach Paragraf 63 StGB vorliegt sowie Patienten, die bis zu ihrer Gerichtsverhandlung vorläufig (gemäß Paragraf 126a Strafprozessordnung) untergebracht werden sollen. Neben einer gesicherten Aufnahmestation, mehreren gesicherten Therapiestationen, gibt es drei Außenwohngruppen sowie eine forensische Nachsorgeambulanz. Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem steht als eine von derzeit sechs Maßregelvollzugskliniken in der Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL).

Bild: LWL/ Bianca Hannig



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