100 Jahre Brückenschule Maria Veen

Die Brückenschule Maria Veen in Reken feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die Förderschule des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ gehört zu den ältesten ihrer Art in Nordrhein-Westfalen.

 

Ende Mai wurde das Jubiläum mit einem großen Festakt gefeiert. Für die FDP-FW-Fraktion im LWL nahmen Arne Hermann Stopsack sowie Reinhard Broich an der Veranstaltung teil, bei der die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Beiträge beisteuerten.

 

„Die Brückenschule steht exemplarisch für das, was Förderschulen des LWL leisten: individuelle Bildung, umfassende Unterstützung und echte Teilhabe“, sagt Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. „Seit 100 Jahren begleitet diese Schule junge Menschen auf ihrem Weg – mit viel Fachlichkeit, aber vor allem mit Herz. Dabei ist der Name der Schule Programm: Die Brückenschule ist weit mehr als eine Schule. Sie ist ein Ort der Entwicklung, der Förderung und des Brückenbaus – zwischen Schülerinnen und Lehrkräften, zwischen Schule und Beruf, zwischen Bildung und Teilhabe.“

 

Die Schule hat sich von den Anfängen im Jahr 1925 als „Krüppelschule“ unter dem Dach der Josefsgesellschaft zur heutigen modernen LWL-Förderschule entwickelt. Zu einer Zeit, als es noch keine Schulpflicht gab, wurde hier ein Ort für zunächst zwölf Mädchen geschaffen, der Chancengleichheit und Gemeinschaft ermöglichte. Die Jungen wurden am Standort Bigge-Olsberg im Sauerland untergebracht. „Der Name Krüppelschule ist heute mehr als überholt, das Ziel war aber damals schon sehr fortschrittlich“, so Lunemann. Anfang der 1950er Jahre übernahm die Gemeinde Reken die rechtliche Schulträgerschaft der damaligen „Sonderschule für Körperbehinderte“, die Josefsgesellschaft war weiterhin Kostenträger. Als die Gesellschaft mit den wachsenden Anforderungen an Therapie und Pflege die Finanzierung der Schule nicht mehr sichern konnte, fragte die Gemeinde beim LWL an.

 

1998 übernahm der LWL die Trägerschaft und sicherte so die Zukunft der Schule. Heute besuchen knapp 200 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Borken und dem westlichen Kreis Coesfeld die 20 Klassen der Brückenschule.

 

„Nach wie vor haben viele Schulen nicht die erforderlichen Rahmenbedingungen, um insbesondere Schülerinnen und Schülern mit komplexen Beeinträchtigungen und Unterstützungsbedarfen gerecht zu werden. Die Förderschule, wie hier die Brückenschule Maria Veen in Reken, bleibt auch bei fortschreitender schulischer Inklusion ein wichtiger Förderort für viele Kinder und Jugendliche. Förderschule und Inklusion – das ist eben kein Gegensatz. Ganz im Gegenteil: die Förderschulen sind ein wichtiger Bestandteil auch einer zunehmend inklusiven Schullandschaft“, so die LWL-Schuldezernentin Birgit Westers.



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