PostMost – Künstler und Künstlerinnen aus Mariupol zeigen ihre Bilder auf der Zeche Zollern in Dortmund

„PostMost“ heißt eine neue Ausstellung mit Werken von Künstler und Künstlerinnen aus Mariupol, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Industriemuseum Zeche Zollern II/IV in Dortmund zeigt. Im Untergeschoss der Maschinenhalle sind rund 40 Gemälde auf Leinwand sowie 30 Grafiken und Aquarelle zu sehen. Die Werke entstanden zum Teil in einer gemeinsamen Residenz in Deutschland, die die ukrainischen Künstler nach ihrer Flucht bezogen haben. So thematisieren viele der Bilder den Krieg und das Leben in der Heimatstadt Mariupol. Die Ausstellung ist noch bis 24. März 2023 auf der Zeche Zollern zu sehen.

„Die ausgestellten Werke machen deutlich, welche Auswirkungen der Krieg auf die Menschen und Mariupol hat. Auf der anderen Seite wollen die Künstlerinnen und Künstler auch die schöne Seite ihrer Stadt zeigen und damit ihrer Hoffnung auf ein friedliches Leben in der Zukunft Ausdruck verleihen. Ich wünsche sehr, dass die Fortführung des Projektes ‚Post Most‘ in Form dieser Ausstellung den Beteiligten eine Perspektive und Kraft gibt, diese Vision aufrecht zu halten.“, so Klaus Baumann, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe (LWL) anlässlich der Eröffnung der Schau in Dortmund. An dieser Eröffnungsveranstaltung nahm Philip Schmidtke-Mönkediek (Dortmund) als Vertreter der FDP-FW-Fraktion im LWL teil.

Foto: LWL/Philipp Harms

„PostMost“ entwickelte sich drei Jahre vor der russischen Invasion 2022 in der ostukrainischen Industriestadt Mariupol. Intention der Künstler war es, eine neue Perspektive auf ihre stark von der Industrie geprägten Heimatstadt zu schaffen und ihre Mitbürger und Mitbürgerinnen zur Partizipation und kulturellem Engagement zu motivieren. Das Projekt wuchs zusammen mit der Kultursphäre Mariupols. Aus einem lokalen Projekt wurde ein nationales. Innerhalb eines Monats fanden drei Residenzen und Ausstellungen statt, an denen 24 Kunstschaffende aus allen Regionen der Ukraine und aus Berlin teilnahmen, sich austauschten und kooperierten.

Diese Entwicklung wurde durch den Krieg gestoppt. Die Künstler wurden zu Geflüchteten, sie verloren ihre Stadt, ihre Häuser, manche sogar ihre Liebsten. Einige von den Künstler haben in Deutschland Zuflucht gefunden und möchten nun trotz des persönlichen Leids, trotz der Hürden, die es noch zu überwinden gibt, das Projekt und die Kunst ihrer Stadt bewahren und fortsetzen, „um sie nach Hause zu bringen“, so die Künstlerinnen. Auf einer gemeinsamen Residenz in Bedburg-Hau (Kreis Kleve) entstanden so neue Kunstwerke, die sich vor allem mit dem Krieg und ihrer Heimatstadt Mariupol, die es so nicht mehr gibt, auseinandersetzen. Sie zeigen Ängste, Schmerzen, aber auch Hoffnungen.

„Wir fühlen uns sehr geehrt, diese bedeutende Ausstellung hier in der Maschinenhalle der Zeche Zollern zu präsentieren“, so Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer. Für sie ein sehr passender Ort für die Kunst der PostMost-Gruppe aus Mariupol: „Auch die ehemaligen Industriestätten im Ruhrgebiet sind Orte, an denen die Menschen sich mit der Geschichte, der Identität, aber auch der Gestaltung der eigenen Zukunft auseinandersetzen.“



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