Westfälische Kulturkonferenz: Künstliche Intelligenz im Fokus

Am vergangenen Freitag hatte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zur 14. Westfälischen Kulturkonferenz nach Unna eingeladen. Unter dem Titel „Prompt:>_ Generiere eine Konferenz zum Thema KI und Kultur“ stand in diesem Jahr die generative Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt – mit dem Anspruch, sie nicht nur zu erklären, sondern erlebbar zu machen. Unter dem Motto „Verstehen – Ausprobieren – Reflektieren“ bot die Konferenz einen umfassenden Blick auf die Potenziale und Herausforderungen von KI in der Kulturarbeit und richtete sich an Kulturschaffende aller Sparten, unabhängig vom eigenen Kenntnisstand.

Von der FDP-FW-Fraktion im LWL nahmen Eckard Gläsker als Kulturausschussmitglied sowie Reinhard Broich an der Veranstaltung teil.

LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann hob die Bedeutung der Konferenz hervor: „Die Kulturkonferenz ist die wichtigste kulturpolitische Veranstaltung des LWL und die größte ihrer Art in NRW. Durch Künstliche Intelligenz verändert sich die Welt nochmals grundlegend – auch Kunst und Kultur. Deshalb blicken wir auch im Jubiläumsjahr 1250 Jahre Westfalen nach vorn. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kulturkonferenz sollen KI nicht nur besser verstehen, sondern auch erleben.“

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: „Künstliche Intelligenz ist bereits heute fester Bestandteil in unserem Alltag – auch in der Kunst und Kultur. Wir wollen das kreative Potenzial von KI für Künstlerinnen und Künstler nutzbar machen und zugleich sicherstellen, dass künstlerische Freiheit, Urheberrechte und Qualitätsansprüche geschützt bleiben. Darum stärken wir Aus- und Weiterbildungen, fördern den kompetenten Umgang mit neuen Technologien und sorgen für verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen.“

Ralph Burmester vom Deutschen Museum Bonn – Forum für Künstliche Intelligenz führte in das Thema des Tages ein und machte deutlich, wie wichtig kritisches Denken bei der Nutzung von KI auch für den Kulturbereich ist. Er erläuterte, was man von der Funktionsweise von generativer KI wissen muss, damit man sie sinnvoll einsetzen kann. Und weshalb ihr Einsatz stets auch kulturelle und gesellschaftliche Fragen aufwerfe.

In einem Podiumsgespräch kamen die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Vertreten und Vertreterinnen aus Kulturorganisationen und der Freien Szene zu Wort. Rüschoff-Parzinger unterstrich, wie wichtig ein aktiver, aber auch spielerischer Zugang zu KI sei: „Es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken: KI geht nicht mehr weg, wir müssen uns mit ihr auseinandersetzen – kritisch, kreativ und neugierig. Es ist wichtig, dass wir Ängste ansprechen, aber zugleich die Freude nicht vergessen: KI kann uns bereichern, aber nur, wenn wir sie verstehen und selbst gestalten.“

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden in der KI-Werkstatt generative Künstliche Intelligenz ausprobieren und als Werkzeug für Kulturarbeit erleben. An zehn Stationen erprobten sie Anwendungen für Texte, Bilder, Audio, Video, Übersetzungen, Recherchen, Präsentationen und Verwaltungsaufgaben sowie für den Einsatz lokaler Open-Source-Lösungen. Daneben wurden Verzerrungseffekte und Unterschiede zwischen realen und KI-generierten Inhalten thematisiert.

In fünf sogenannten Foren beleuchtete die Konferenz gesellschaftliche, rechtliche und ethische Dimensionen von KI. Diskutiert wurde unter anderem über Datenschutz, Nachhaltigkeit und Urheberrecht sowie über die künstlerische Praxis in Zeiten digitaler Transformation. Die unterschiedlichen Perspektiven machten deutlich, wie komplex die Auswirkungen von KI auf Kunst, Kultur und Gesellschaft sind – und wie wichtig ein gemeinsamer Dialog bleibt.

Eckard Gläsker fasste seine Eindrücke folgendermaßen zusammen: „KI ist aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken und wird sich weiter entwickeln. Auch im Kulturbereich greift diese neue technische Revolution immer mehr um sich. Man darf gespannt sein. Dabei sollten auch die Risiken nicht unbeobachtet bleiben. Wir verfolgen das weiter.“



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